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Es ist fast unglaublich und doch ist es wahr. Kalte Wurzeln beeinflussen die Orchideen in der Entwicklung weit mehr, als die meisten glauben wollen.

Zur Vorgeschichte. Wir haben Fenster mit Fensterbänken aus Stein. Unser Haus ist ein altes Bauernhaus aus 1924 und ist um Grundaufbau noch nach einem alten Schema und nicht so isoliert wie moderne Gebäude. Dementsprechend sind die die Steinplatten am Fenster gerade in der kalten Jahreszeit im Vergleich zur Zimmertemperatur deutlich kälter.


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Dieser Umstand führt dazu, dass Übertöpfe und Glasgefäße kalt sind und die Wurzeln dadurch ebenfalls deutlich kühler als der Spross ist.

Wurzeln die mit kalten Oberflächen in Kontakt kommen stellen unweigerlich ihre Funktion ein. Wenn jetzt der gesamte Wurzelbereich auskühlt, könnt Ihr Euch vorstellen, was passiert. Richtig, alle Wurzeln funktionieren nicht mehr ausreichend. Der Wasserhaushalt kommt so sehr durcheinander, dass der Druck in der Orchidee nicht mehr aufrecht erhalten bleiben kann und damit die Blätter und Blüten schlapp werden.

Warum ist dies nun so erstaunlich?

Dieses Problem kann ich nun seit über zwei Jahren immer wieder erklären und erläutern, doch statt, dass man es glaubt, wird es angezweifelt. Doch, dass ganze ist mehr als logisch.

Orchideen stammen aus Regionen, wo wie komplett anders wachsen, als sie es bei uns müssen. Damit die bei uns mehr oder weniger erfolgreich gedeihen können, zwängen wir sie in Töpfe aus Kunststoff oder Ton mit Substraten aus allen möglichen Bestandteilen, die mit dem Naturstandort nichts, aber überhaupt gar nichts zu tun haben. Zu gegeben es funktioniert bei den Orchideen zufriedenstellend und durchaus erfolgreich.

Siehe auch  Sommerzeit ist Urlaubszeit

Doch eine Sache gibt es, die kennt eine Orchidee so nicht aus tropischen oder subtropischen Regionen. In ihrer Heimat sind Orchideen stets über die gesamte Pflanze im gleichen Temperaturbereich. Sie kennen es nicht, dass der Wurzelbereich deutlich kühler ist als der Spross.

Auch ist die Eigenschaft der Wurzeln sinnvoll, wenn sie beim Kontakt mit kalten Oberflächen die Funktion einstellen. Denn auf Grund dieser Sensorik ist für die Orchideen gewährleistet, dass die Wurzeln nur in Bereiche wachsen, die für die Pflanze die besten Bedingungen bietet.

Das beste Beispiel, was ich für das Verständnis zu diesem Thema liefern kann ist der Vergleich, wenn ihr in einem ansonsten angenehm, warmen und gemütlichem Raum sitzt, dann macht Euch das sicher nicht glücklich, wenn ihr dabei kalte Füße habt. Mit Sicherheit wird Euch das ehr unruhig und unausgeglichen machen.

Im Grunde geht es Eurer Orchidee auch nicht anders. Erst wenn das Problem beseitigt ist, wird sich die Orchidee sehr schnell wieder erholen. Kaum steht sie insgesamt wärmer, was hier mehr auf die Wurzeln bezogen ist, wird sie sich zügig erholen und die Blätter werden wieder deutlich fester.

Was mache ich nun bei einer kalten Fensterbank?

Die einfachsten Mittel das Problem der kalten Wurzeln zu lösen ist es, wenn man mit Hilfe von isolierenden Materialien wie Filz, Kokosmatte, Schaumstoff, Styropor, Holz, Kork oder anderen Dingen dafür sorgt, dass die Kälte der Fensterbank nicht an das Pflanzgefäß übertragen wird. Ihr müsst dabei bedenken, dass zwar schon eine dünne Isolierung besser als keine ist, jedoch eine entsprechende Mindestdicke von 3-5 Millimeter angebracht sein sollte. Was ihr letzten Endes einsetzt ist natürlich von den vorhandenen Möglichkeiten abhängig und welches Material ihr schön, dekorativ oder ausreichend findet.

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Die eingesetzte Isolierung sollte auf jeden Fall wasserabweisend sein, damit hier Euch durch stehenbleibendes Wasser keine zusätzlichen Probleme ins Haus holt.

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