Was Schädlinge betrifft, bin ich inzwischen deutlich entspannter geworden. Ich gerate zum einen gar nicht so schnell in Panik und zum anderen ist es halt Natur. Wenn man zu Hause der privaten Massenhaltung frönt, dann ist es eben nicht verwunderlich, wenn sich hier und da mal Schädlinge einniste. Da kann die Orchideenhaltung noch so gut sein.

Wie oft kontrolliere ich meine Orchideen auf Schädlinge?

In Anbetracht der Menge an Pflanzen wäre ich Vollzeit damit beschäftigt, jedes einzelne Blättchen und jede Pflanze genau zu prüfen. Am einfachsten sind Stichproben, wenn man die Orchideen gießt. Dabei gehe ich ganz sicher nicht jede Pflanze einzeln durch. Hier werden mir einige beipflichten müssen, dass man mit der Zeit seine festen Kandidaten hat, wo man weiß, da könnte etwas sein. Bei mir sind es ein paar Phalaenopsis und ein, zwei Cattleya Orchideen. Ich weiß ich einfach, dass da eine Kontrolle sinnvoll ist. Denn aus irgendwelchen Gründen auch immer, werde ich genau hier fündig.

Was mache ich, wenn ich Schädlinge finde?

Zuerst einmal Ruhe bewahren, es bringt wenig, wenn man panisch wird und alles vergiftet, dass grün ist. Daher immer aufpassen, dass nicht gerade jemand mit einem grünen Pulli um die Ecke läuft.

Das Wichtigste ist, dass diese Orchideen so gestellt werden, dass die Schädlinge es nicht zu leicht haben, andere noch gesunde Pflanzen zu besiedeln. Ist der Befall noch im Anfangsstadium, dann reicht es meist, die Pflanze getrennt von den anderen zu behandeln und mit ganz einfachen Mittel wie Spiritus, Spüli-Lösungen oder Mischungen daraus. Häufig genügt es auch den Befall einzudämmen, in dem man die Orchideen mit handwarmen Wasser abduscht, im Sommer geht mit dem Gartenschlauch besonders gut. Damit die Pflanzen besser abtrocknen, macht so eine Aktion in den frühen Morgenstunden am meisten Sinn und bei etwas Luftbewegung verdunstet das Wasser auch ganz schnell ohne große Hilfe.

Doch ab und an sind die Schädlinge hartnäckiger und widersetzen sich gekonnt den Maßnahmen. Trotz aller Versuche tauch immer wieder eine Laus aus dem Verborgenen auf und radikalere Mittel müssen ausgepackt werden.

Zum Glück gibt es heutzutage immer mehr Hilfsmittel, die nicht mehr so gesundheitsschädlich sind, wenn auch man sie nicht auf Ex trinken sollte. Letzteres war ein Witz, wer ihn nicht verstanden hat, bemüht die Packungsbeilage oder fragt seinen Arzt oder Gärtner.

Bei einem stärkeren Befall und vor allem, wenn man viele Pflanzen hat, wo die Schädlinge sich auch noch verstecken können, bieten sich Pflanzenschutzmittel an, die eine längere Wirkungsdauer besitzen und so auch dafür sorgen, dass nicht nur die Schädlinge erwischt werden, die aktuell zu sehen sind, sondern auch die Neuzugänge, die erst in ein paar Tagen bis zwei Wochen schlüpfen. Der Voreil von diesen Mitteln ist, dass der Wirkstoff in den „Blutkreislauf“ der Pflanze aufgenommen wird und solang in der Pflanze zirkuliert bis er abgebaut ist, in dieser Zeit erwischt ihr jedes Insekt, dass in die Pflanze hineinsticht.

Und nein, die Honigbiene hat zwar einen Stachel, sticht aber nicht in die Pflanzen und hat im Stachel auch keine Saugvorrichtung. Im Übrigen ist dieser Bienenschutz beim Thema Zimmerpflanzen lächerlich, weil im Indoorbereich die Anzahl der Bienen überschaubar ist. Wohingegen der Einsatz bei Orchideen, die über den Sommer draußen gepflegt werden, für Bienen natürlich bedenklich sein kann, aber in über 15 Jahren Orchideen, hatte ich selten Bienen an meinen Orchideen, von daher ist das auch eher vernachlässigbar.

Ist ein Mittel ausreichend?

Inzwischen versuchen Orchideengärtnereien selbst durch den verminderten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, auf harte Maßnahmen zu verzichten. Dennoch wird es immer wieder vorkommen, dass einzelne Stämme von z.B. Wollläusen so widerstandsfähig sind gegen die gängigsten Maßnahmen, dass der Einsatz unterschiedlicher Mittel durchaus sinnvoll ist.

Ich verzichte selbst zwar so gut es geht auf den Einsatz von Chemie oder anderen Mittelchen, dennoch habe ich durchaus auch immer eine Reserve zu Hause. Nicht, weil die extrem teuren Orchideen mit harten Bandagen bekämpfen will. Ich habe auch kein Problem, dass ich eine zu stark befallene Pflanze aussortiere. Aber Schädlinge sind auch Krankheitsüberträger. Wenn eine kranke Pflanze befallen ist und diese Pflanze durch einen übertragbaren Organismus durch einen Schädling durch den ganzen Bestand verschleppt werden kann, dann ist eine schnelle effiziente Maßnahme einfach besser, als Stück für Stück auf Besserung zu hoffen.

Folgende Mittel habe ich zur Sicherheit bereitstehen, wenn ihr auf die Bilder klickt, könnt ihr sie direkt bestellen.

Mir ist lieber, dass ich weiß, ich könnte was machen, als viel mehr, dass ich es müsste. Natürlich ist es wie mit den Keksen, man kann sich dann auch sagen, ich könnte welche essen, weil ich sie habe, aber lasse es lieber aus Vernunft, wenn das immer so gut funktionieren würde. Gleichzeitig ist es aber wirklich wichtig, dass man lieber auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichtet und versucht zunächst den Befall über harmlose Wege einzudämmen, als sofort zu härtesten Maßnahme zu greifen.

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