Jede Jahreszeit und jeder Monat hat seine Eigenheiten bei der Pflege Eurer Orchideen. Die Tageslänge ändert sich, das Licht ist im Sommer mehr als im Winter. Selbst die Temperaturen ändern sich, den im Winter wird geheizt und seltener gelüftet, im Sommer ist die Heizung aus und einige Orchideen wandern von der Fensterbank in den Garten.
Ein Orchideenjahr ist so vielschichtig, wie die Pflege der Pflanzen selbst.
Dies ist sehr einfach am Verhalten der Orchideen zu erkennen und dabei geht es Ihnen sehr ähnlich wie uns selbst. Sobald im Frühling die Sonne kräftiger und wärmer scheint, kommen die Frühlingsgefühle richtig in Wallung, die Pflanzen und wir sind deutlich motivierter so richtig ins Jahr zu starten. Überall sprießen neue Triebe und Wurzeln, ebenso Blütentriebe, alles explodiert regelrecht.
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Im Sommer sind die Pflanzen und wir dann langsam Urlaubsreif, versuchen das Wetter maximal auszukosten, zu genießen und gehen alles etwas ruhiger an. Die Tage werden wieder kürzer und kühler, so langsam müssen wir uns auf den Winter vorbereiten. Die große Hitze ist vorbei, also kann sich jeder wieder etwas anstrengen. Jetzt muss die Energie, die durch die Aktivitäten im Sommer verloren gegangen sind, jetzt im Herbst wieder neu aufgeladen werden, damit der Winter gut überstanden werden kann.
Obwohl im Winter die Tage wieder deutlich kürzer sind und gerade an grauen Tagen kaum Motivation besteht „raus“ zu gehen, motivieren sich die Orchideen mit letzter Kraft und beginnen zu blühen. Anschließend geht es erfolgreich in die Winterpause. Damit die Pause auch gut verläuft und mit neuem Elan ins neue Jahr gestartet werden kann, ist jetzt der Winterschlaf dran, wo von den Reserven aus dem Herbst gezehrt wird, nur hier und da ein wenig Wasser benötigt wird oder ganz darauf verzichtet wird.
Diese gilt jedoch nicht für alle Orchideen
Es gibt durchaus Arten, die derart übermotiviert sind, dass sie das ganze Jahr durch Partie machen. Dazu zählen zum Beispiel die heiß geliebten Phalaenopsis Orchideen. Die kennen praktisch keine Ruhephase. Genauer sind Ruhephase gar nicht in deren Wortschatz vorhanden. Ihnen geht es nur um maximalen Spaß. Es muss immer warm sein, möglichst gleichmäßig. Immer haben sie Hunger auf Nährstoffe und obwohl sie die direkte Sonne stets meiden, kann es ihnen nicht hell genug sein. Nur Regenwetter und zu viel Wasser an den Wurzeln und in den Blättern kann ihnen die Laune so richtig vermiesen.
Pflegemaßnahmen nach Monaten
Januar | Februar | März |
– kurze Tage – niedrige Temperaturen – Ruhende Orchideen wenig bis gar nicht gießen oder düngen – wärmeliebende Orchideen durchkultivieren | – Hauptblütezeit in vollem Gange – Tage sind immer noch kurz – niedrige Temperaturen – Ruhende Orchideen wenig bis gar nicht gießen oder düngen – wärmeliebende Orchideen durchkultivieren | – Tage deutlich länger – Sonne kräftiger, dadurch höhere Temperaturen – Jetzt verstärkt auf direkte Sonne achten, denn der Winter war dunkel! – Wachstumszeit beginnt – Somit bei fast allen Orchideen höherer Wasser- und Düngerbedarf – Beste Zeit zum Umtopfen, da die meisten Orchideen mit dem Wachstum neuer Wurzeln beginnen. |
April | Mai | Juni |
– Hauptblütezeit der Frühlingsblüher – bei allen Orchideen höherer Wasser- und Düngerbedarf – Beste Zeit zum Umtopfen, auf Wurzelwachstum achten, erst dann umtopfen. Es fällt der Pflanze dann einfacher. | – Wie bei anderen frostempfindlichen Pflanzen auch, sollten die Eisheiligen abgewartet werden. Dann steht einem Aufenthalt im Freien nichts im Wege. – Je nach Möglichkeiten, kann fast jede Orchidee draußen kultiviert werden, empfindliche Sorten bei Unsicherheit besser drin kultivieren. | – Im Sommer ist es nicht uns sehr warm und das Wetter oft stickig. Für die Orchideen bedeutet es, dass ausreichend Frischluft wichtig ist. – Auch auf ausreichend Wasser und Dünger muss geachtet werden. Denn die Sommerhitze ist anstrengend. – Im Sommer sind auch zahlreiche Schädlinge unterwegs. Daher ist es wichtig die Orchideen so zu platzieren, dass Schnecken keine Chance haben. – Die Orchideen regelmäßig auf Schädlingsbefall untersuchen. |
Juli | August | September |
– Im Juli gilt das gleiche, wie im Juni, nur das der Monat Juli meist noch etwas wärmer ist. | – Jetzt zeigt sich, ob die Pflanzen über den bisherigen Sommer gut versorgt wurden. Die heißesten Tage stehen an. Meist um den Monatswechsel Juli/August. – Auch beginnen jetzt die Wetterwechsel, welche den Herbst ankündigen. Somit muss darauf geachtet werden, dass die Orchideen vor der Witterung geschützt platziert sind. – die meisten Orchideen blühen nicht während der heißen Jahreszeit nicht, da eine Blüte unnötig Energie verbraucht. Die Hitze ist schon anstrengend genug. | – Schön war der Sommer und doch werden nun wieder die Tage kürzer. – Auch können die Temperaturen im September bereits unangenehm kühl sein. – Alle Orchideen, die es nicht kühl mögen, müssen jetzt wieder zurück ins Haus. – Sollte das Wetter jedoch weiterhin angenehm warm sein, sollte auf den Wetterbericht geachtet und entsprechend reagiert werden. – Bei allen reingestellten Orchideen gilt, dass diese gründlich auf Schädlingsbefall untersucht werden müssen, am Besten mehrfach, da sich auch die Läuse im Haus sicher und wohler fühlen. |
Oktober | November | Dezember |
– Herbst bei den Orchideen. Die Umstellung auf die beginnende Blühphase führt bei einzelnen Arten zum Blattfall. Es gibt zwar immer öfter warme Oktober, doch jetzt sollten auch die angebrütesten Arten ins Haus. – die Düngergaben werden nun deutlich reduziert. – Jetzt gilt wieder, dass das hellste Fenster kaum hell genug sein wird. Doch Vorsicht bei zu empfindlichen Arten. | – Die Ruhephasen beginnen nun bei einigen Arten und so müssen auch die Wassergaben deutlich reduziert werden. – Ebenfalls die Düngergaben müssen reduziert oder ganz ausbleiben. – Wärmeliebende Orchideen, die keine Ruhephase einlegen, brauchen jetzt den hellst möglichen Standort und die Wasser- und Nährstoffversorgung muss angepasst werden. – Jetzt beginnt auch die Zeit, wo sehr stark darauf geachtet werden muss, dass weder Neutriebe, noch Wurzeln oder der Spross längerer Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Kommt nur eine kurze Temperaturabsenkung führt dies meist unweigerlich zu Fäulnis. – Ist es bereits zu Fäulnis gekommen, muss schnell gehandelt werden. Neutriebe bestmöglich entfernen und die Schnittstelle direkt mit Kohlepulver behandeln. | – dunkelster Monat – niedrigste Temperaturen – viele Orchideen blühen – einige machen Ruhephase – auf Wassermenge und Dünger achten |